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Zeckenstiche – Borreliose und FSME vorbeugen und behandeln

Zecken kommen in der ganzen Schweiz bis auf Höhenlagen vor. Sie können verschiedene Erreger übertragen und dadurch Krankheiten auslösen. In der Schweiz gibt es vor allem zwei Krankheiten, die auf Zeckenbisse zurückzuführen sind: Die Borreliose und die Zecken-Meningoenzephalitis, auch Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) genannt. Erfahren Sie mehr zu den beiden unterschiedlichen Krankheiten, zur Prävention und zur Behandlung.

Was gibt’s Schöneres, als an einem warmen Tag durch den Wald zu spazieren oder sich an einem Fluss ins Gras zu legen? Aber aufgepasst: Beim späteren Duschen entdecken Sie eine Zecke an Ihrer Wade. «Hoffentlich habe ich keine Borreliose oder FSME», denken Sie vielleicht. Die gute Nachricht vorweg: Die Borreliose lässt sich mit Antibiotika behandeln. Für die FSME gibt es zwar keine spezifische Behandlung, dafür eine wirksame Schutzimpfung.

Zeckenstiche vermeiden …

Vorbeugen ist noch immer die beste Prophylaxe. Tragen Sie nach Möglichkeit vollständig bedeckende Kleidung und meiden Sie dichtes Unterholz, Büsche und hohes Gras. Nach dem Aufenthalt im Freien ist es zudem wichtig, den Körper nach Zeckenstichen abzusuchen.

… oder Zecken schnellstmöglich entfernen

Anders als beispielsweise Mosquitos stechen Zecken nicht unmittelbar nach dem Kontakt mit der Haut. Sie suchen sich zuerst eine geeignete Stelle aus. Erst dann stechen sie zu und beissen sich fest. Hat sich ein «Holzbock» festgebissen, entfernen Sie ihn so schnell wie möglich. Denn mit der Dauer der BlutmahlzeitVerweildauer steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Krankheitserreger übertragen werden.

Was ist Borreliose?

Die Borreliose (auch «Lyme-Krankheit») ist die häufigste durch Zecken übertragene Infektion in Europa. In der Schweiz sind rund 5 bis 30 % (stellenweise sogar bis zu 50 %) der Zecken mit dem Bakterium Borrelia burgdorferi infiziert. Das Bundesamt für Gesundheit geht davon aus, dass in der Schweiz jährlich 10 000 Personen an einer Borreliose erkranken.

Ein erstes Symptom der Erkrankung kann eine Rötung an der Stichstelle sein. Wenn sie sich im Verlauf ausdehnt und ringförmig wird, nennt man das «Erythema migrans» oder «Wanderröte». Die Wanderröte verschwindet in der Regel innerhalb von Tagen bis Wochen. Ist dieses Symptom vorhanden, sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. In der Regel wird eine antibiotische Therapie eingeleitet. Damit wird verhindert, dass es nach Wochen, Monaten oder gar Jahren zu einem zweiten Stadium kommt, während dem die Gelenke, das Nervensystem, die Haut und selten das Herz befallen werden können.

Seltener, aber auch möglich sind grippeähnliche Beschwerden wie Muskel- und Gelenkschmerzen, Fieber, Lymphknotenschwellungen oder Müdigkeit.

Was ist FSME?

Rund 1 % der Zecken tragen das FSME-Virus in sich. Bei einem Stich durch eine infizierte Zecke verläuft die Infektion meistens symptomlos. Nach dem Stich entwickeln sich nach einigen Tagen bis wenigen Wochen grippeähnliche Symptome: Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen. Bei den meisten Betroffenen ist damit die Erkrankung nach einigen Tagen beendet. Sie sind anschliessend wahrscheinlich lebenslang gegen diese Krankheit immun.

Bei 5 bis 15 % der erkrankten Personen kann es nach weiteren 4 bis 6 Tagen zu einer Hirnhautentzündung (Meningitis) kommen, die auch auf das Gehirn übergreifen kann (Meningoenzephalitis). Die damit einhergehenden Symptome sind Nackensteifheit, Bewusstseinstrübung und Lähmungen. Restbeschwerden wie Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Gedächtnisprobleme, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Schwindel können über Wochen bis Monate andauern, bilden sich jedoch in den meisten Fällen wieder zurück.

Bei schweren Verlaufsformen können Restschäden bleiben. Bei 1 % der Erkrankten (meistens bei älteren Patientinnen oder Patienten) verläuft die Erkrankung tödlich. In der Regel erkranken Kleinkinder (unter 6 Jahren) seltener und der Krankheitsverlauf ist weniger schwer als bei älteren Personen.

Mehr Informationen finden Sie auch beim Bundesamt für Gesundheit. 

Beratung und Impfung im Fachärztezentrum Glatt

Haben Sie Fragen zur Impfung oder möchten Sie einen verdächtigen Zeckenbiss genauer untersuchen lassen? Melden Sie sich bei uns, wir sind gerne für Sie da.

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Joachim Schreglmann
Hausarzt / Allgemeinmedizin
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